Sonntag, 14. Oktober 2012

Dahoim isch dahoim

Unglaublich aber wahr: Mein Jahr in Uganda ist zu Ende.
Nun bin ich schon wieder einen Monat in Deutschland zurück und schaffe es nun endlich auch meinen letzten Post auf meinem Blog zu veröffentlichen.

Der Abschied in Uganda fiel mir natürlich nicht leicht und wie nicht anders erwartet, war alles noch ein wenig hektisch.
Natürlich wollte ich jeden nochmal sehen und tschüss sagen und so war ich noch dort und da noch ein Essen und hier noch eine Soda.
So verging die Zeit im Fluge und die letzten Tage in Uganda rückten immer näher...
Die Gefühlslage war ähnlich wie vor einem Jahr, denn wieder treffen Abschiedsschmerz und Vorfreude aufeinander.
Nur, dass ich diesmal wusste auf was ich mich einlasse, wenn ich in den Flieger einsteige! :)

Sister Stella und ich


Ich hatte sowohl in Kyamuhunga, als auch in Ibanda ein schönes Abschiedsessen und hab mich von allen meinen Lieben verabschiedet.
Es war auch nicht einfach für mich, denn ich habe mich nicht nur von den Menschen, dem Ort und der Kultur verabschiedet, sondern von einem Jahr meines Lebens dort.
Ich habe mich von meinem Leben in Uganda verabschiedet, dass mich durch Höhen und Tiefen führte, aber vor allem eine unglaublich schöne und lehrreiche Zeit war.

In Uganda habe ich nicht nur eine neue Kultur kennengelernt, sondern ich habe auch mich selbst besser kennengelernt und unglaublich viel für mein Leben dazugelernt.
Natürlich bin Ich immer noch Ich.
Doch meine Erfahrungen und Erlebnisse werde ich mein Leben lang mitnehmen, denn sie haben mich geprägt.


Mein Bruder hält fleißig das Plakat in der Empfangshalle.


Am 01.September bestieg ich dann mit guter Laune den Flieger und war dankbar für die letzten Tage, in denen ich auch noch viel Zeit mit Anne verbracht habe.
Und nach einem recht schnellen Flug (so kam es mir zumindest vor) landete ich in München und wurde herzlich von meiner Familie empfangen.


Erste Schritte auf deutschem Boden

Mama verdrückte schon ein paar Tränchen!

Familie Ferder ist wieder komplett!!


Es war irgendwie komisch plötzlich wieder in meinem "alten" Leben zu stecken, denn rein oberflächlich gesehen, hatte sich nicht viel verändert.
Und so war es anfangs sehr leicht wieder in den deutschen Alltag zu rutschen.
Dennoch merke ich nach und nach immer mehr, wie unterschiedlich meine beiden Leben doch waren/sind und durch welche Werte sich mein Alltag gestaltet.
Da war z.b. mein schockierter Blick auf die "Smartphone-Generation" oder meine Fassungslosigkeit beim Aldi an der hektischen Kasse zu stehen und Lebensmittel einzuräumen.
Natürlich freue ich mich sehr über viele Dinge in Deutschland, die ich jetzt wieder genießen kann, doch bei vielem bin ich auch schockiert, was sich in unserer Gesellschaft einpendelt.
Ich hoffe, dass ich nicht über die nächsten Wochen den Blick für teilweise wesentliche Dinge wieder verliere und das Jahr in Uganda mich jetzt auch hier in Deutschland bewusster Leben lässt.


Was die Zukunft für mich nun bereit hält, weiß ich nicht.
Ich hoffe meine "Karriere" aus Uganda fortsetzen zu können und möchte eine Ausbildung zur Hebamme beginnen.
Die Bewerbungen laufen und ich hoffe bis spätestens in einem Jahr eine Stelle gefunden zu haben. .......Drückt mir die Daumen!!..... :)


Somit sage ich nochmal danke für euer fleißiges Lesen und vielleicht nehmt auch ihr ein Stück Uganda in eurem Leben mit...



Eure Anja.