Dienstag, 20. März 2012

Eure Hilfe...

Adeke (1 Jahr) ist eine unserer vielen
kleinen Patienten im Krankenhaus
In wenigen Tagen ist der 29.März.
Mein 22. Geburtstag.

Ein Alter das viele Ugander gar nicht erreichen.
Und besonders im Sinne meines eigenen Geburtstages kann ich nicht still stehen, sondern möchte etwas tun, möchte aktiv sein.


Ich weiß, dass ich mit meiner Arbeit hier vor Ort nicht die Welt retten werde (will ich auch gar nicht), aber ich weiß auch, dass ich viele kleine Welten verändern kann, in dem ich durch meine Mithilfe und mein Engagement Patienten versorge und auch mit dafür Sorge, dass meine kleinen Patienten auch irgendwann ihren 22. Geburtstag feiern können.

Trotz allem bin ich aber vor Ort auch sehr oft hilflos. Denn all meine Arbeit hilft auch nicht mehr weiter, wenn es an einem scheitert. Und zwar am Geld.

Viele Patienten im Krankenhaus in Kyamuhunga sind sehr arm. Viele sind auf die Hilfe ihrer Familien angewiesen, sofern sie diese noch haben. (Und nicht beispielsweise an AIDS verloren haben.)
Im Gegensatz zu vielen anderen Krankenhäusern in Uganda, nimmt das St. Daniel Comboni Krankenhaus alle Patienten auf, ohne vorher eine Anzahlung zu verlangen.
Dies passiert auch häufig in dem Wissen, dass viele Patienten die anfallenden Kosten nicht begleichen können.
Manchmal sind es hohe Summen, aber oft nur wenige von Euros, die die Familien für die Behandlung nicht zusammen bekommen.

Die Humanitäre Hilfe für Uganda hat aus diesem Grund einen Spenderkreis für diese Patienten zusammengestellt und daraus den Poor Patients Fond gegründet.
Dieser soll die offenen Krankenhausrechnungen der ärmsten Patienten übernehmen, die diese nicht begleichen können.


Ich möchte euch auch gern ein paar Patienten aus dem Poor Patients Fond vorstellen:


Granny ist 3 Jahre alt
und lebt als AIDS-Waise bei ihrer Großmutter.

Sie erkrankte an Malaria und musste zur Behandlung ins Krankenhaus nach Kyamuhunga kommen.



Ihre offene Rechnung beträgt sich auf 20.000 UGX - ca. 6 Euro.



Venencia ist stark von ihrer AIDS-Erkrankung gezeichnet und man sieht ihr ihre 20 Jahre nicht an.

Da sie AIDS-Waise ist kann ich nur hoffen, dass ihr nicht das gleiche Schicksal wie ihren Eltern bevor steht, die in sehr jungem Alter ihrer Krankheit erlagen.

Venencia hatte einen schlechten Allgemeinzustand durch AIDS und wurde im Krankenhaus neu auf ihre HIV-Medikation eingestellt.
Ihre offene Rechnung beträgt 25.000 UGX - ca. 8 Euro.




Mujuni ist 16 Monate alt und auf dem Bild mit seiner Mutter zu sehen.
Der Vater hat beide verlassen und sie sind nun auf sich alleine gestellt.

Mujuni hat einen Nabelbruch, wodurch nun ein Stück Darm in den Nabel hervorgetreten ist.
Erst nachdem der Nabel großes Ausmaß angenommen hatte, sah die Mutter keinen anderen Ausweg als ins Krankenhaus zu kommen.


Die Hernie ist mit einem einfachen operativen Eingriff gut zu behandeln.
Offene Rechnung: 50.000 UGX - ca. 16 Euro.


Scovia ist 18 Jahre alt und wurde ungewollt schwanger.
Bei der Entbindung gab es Komplikationen und nach dem Kaiserschnitt hatte sich auch noch die Wunde am Unterbauch infiziert.
Diese musste so noch einmal chirurgisch gereinigt werden. Nach fast 2 Monaten Krankenhausaufenthalt stand sie nun mit Emmanuel (ihrem Sohn), aber ohne Vater des Kindes und ohne Geld, aber mit einer offenen Krankenhausrechnung von 600000 UGX - ca. 200 Euro da.
Agnes (18 Jahre) erging es mit ihrem Oscar (beide im Bild links) ähnlich und sie teilt fast die gleiche Geschichte wie Scovia.
Auch sie wurde sitzengelassen und muss nach einem Kaiserschnitt und einer Wundinfektion nun eine offene Rechnung von 300000 UGX - ca. 100 Euro begleichen.



Um sich die Situation der beiden Frauen vor Ort anzuschauen, fuhren nach der Entlassung im Februar Hannah, Maria und Sister Maria zu den Frauen nach Hause.

Tatsache war dort: Die Familien sind sehr arm!
Es gibt auch keine Möglichkeit ein Stück Land oder Tiere zu verkaufen, da sie dies einfach nicht besaßen.


Letzte Woche (nach einem Monat) haben Hannah, Sister Maria und ich die zwei Frauen noch einmal besucht.
Wir trafen beide beim Arbeiten im Feld an (mit den Säuglingen auf den Rücken gebunden), wo sie einen Beitrag zum Familieneinkommen leisten.
Es geht beiden Müttern mit ihren Söhnen gut. Und Hannah ließ auch für beide noch Tücher, Zucker und Hirsemehl da, worüber sich beide sehr freuten.

Diese und viele weitere Personen werden vom Spenderkreis der Ugandahilfe unterstützt. Privatpersonen des Spenderkreises spenden monatlich, Jährlich einen Beitrag und helfen dadurch vielen Ugandern durch eine absolute Notlage und stellen somit die medizinische Versorgung sicher. (egal ob arm oder reich)
Trotz engagierten Spenden reichen die Gelder vor Ort nicht aus und die Situation wird für das Krankenhaus immer schwieriger, da es sich selbst in Schulden stürzt.
Dies möchte ich aber gerne verhindern.
 
Und da kommt ihr ins Spiel. J

Mit meinem heutigen Post möchte ich euch alle um ein kleines Geburtstagsgeschenk bitten.
Ich möchte euch bitten, den Poor Patients Fond mit einer kleinen Spende zu unterstützen.

Ich verlange keine Unsummen von euch, spendet einfach wie viel ihr möchtet.
Jeder Euro kann vor Ort etwas bewirken und ihr würdet so meine Arbeit unglaublich unterstützen.
Und ihr dürft auch gern Freunde, Nachbarn und Kollegen aufmerksam machen und so selber aktiv werden.
J
Ihr könnt euch bei diesem Aufruf sicher sein, dass das Geld vor Ort und Stelle für die Patienten eingesetzt wird, denn ich werde das Geld persönlich an Sister Maria überreichen, die die offenen Behandlungskosten zum Beispiel von den jungen Müttern Scovia und Agnes begleichen wird.
Wenn ihr auch gezielt die Rechnung einer der oben genannten Patienten begleichen möchtet, dann schickt mir einfach einen Nachricht dazu.

Dies ist mein Konto, an das ihr eure Spenden richten könnt:
Anja Ferder
Kto. 735872400
comdirect Bank
BLZ: 200 411 44

Wegen Fragen und Anmerkungen stehe ich euch auch gern per Email zur Verfügung: anja.ferder@googlemail.com


 
Außerdem möchte ich meinen Eltern, meiner Tante und meinem Onkel (Mine und Werner), sowie meiner Tante Rita danken, dass sie durch eine Patenschaft den Spenderkreis unterstützen und so die Versorgung von Patienten durch den Poor Patients Fond möglich machen.

 
Danke auch schon einmal im Vorraus an euch alle!

Bis bald,

eure Anja.

Sonntag, 4. März 2012

Halbzeit

Genau heute vor 6 Monaten bin ich meine Reise nach Uganda angetreten.
Nun ist ein halbes Jahr hinter mir und somit die Hälfte meines Freiwilligendienstes schon vorbei...
Wenn ich ein wenig zurück blicke, kann ich manchmal garnicht glauben, wieviele Erfahrungen ich schon gemacht habe und wieviele tolle Momente ich bisher erleben durfte.

Auch sind meine Erfahrungen, die ich bis jetzt hier erlebt habe durchweg positiv.
Natürlich gab es hier und da mal Enttäusschungen und Anstrengungen, aber mir geht es sehr gut hier und ich fühle mich wohl.
Viele Dinge sind hier viel einfacher, viele aber auch komplizierter als in Deutschland.
Dennoch habe ich mich eingefunden und kann so meinen Alltag genießen.
Für die zweite Hälfte meines Einsatzes habe ich mir noch einige Dinge vorgenommen.
Zum einen möchte ich noch ein paar Projekte im Krankenhaus umsetzen, wie auch die Projekte vor Ort weiter betreuen, aber auch mehr von Afrika sehen.
So habe ich schon allerlei Pläne geschmiedet. (die ich hoffentlich in der Zeit auch unterbringen kann).

Hier ein kleiner Vorgeschmack meiner Reisepläne:
Osten Ugandas, Murchison Falls NP (Giraffen bestaunen), Ruanda und vor allem SANSIBAR!!! :)

und ich hoffe auch, dass ich noch Besuch bekommen werde, mit dem ich vllt eines dieser Reiseziele verwirklichen kann :)


Ansonsten haben sich in unserer WG ein paar Dinge verändert:

Zum einen haben wir Zuwachs bekommen:
Hannah, eine Hebamme aus Deutschland ist bei uns miteingezogen.
Sie wird 6 Monate hier verbringen und hauptsächlich im Kreißsaal in Kyamuhunga arbeiten.

Annett....

... und ich bei den Exercises.

















Ich verstehe mich mit Hannah sehr gut und sie mischt Annett und mich ein wenig auf. :)
Ich sage nur: EXERCISES!!


Außerdem ist Annett zur Zeit wenig in Kyamuhunga, da sie in Ibanda das Rettungssystem fürs Krankenhaus aufbaut.
So hat sie schon die Wagen vorbereitet, ein Team zusammengestellt und alle Gesundheitsstationen der Umgebung besucht und informiert.
Das System ist gut angelaufen und das Team hatte schon einige Einsätze, wo sie Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern ins Krankenhaus zur Behandlung transportierten.
Dennoch ist es auch nicht so einfach und die Einführung erfordert viel Planung und vor allem Nerven! Das Hauptproblem ist nämlich GELD!!!


Dieses Wochenende habe ich mit Hannah und Annett in Ibanda verbracht, denn wir hatten eine Party zu feiern:

ANNES 30. GEBURTSTAG
Johannes, ich und Anne
So haben wir mit Anne und den Schwestern gegessen, getanzt und einfach gefeiert. :)






Anne und Annett
Sis. Anna, Anne, Sis. Asisi und Sis. Goretti
beim Kuchenanschneiden















"Einlage" von mir, Annett und Hannah















Polognaise um den Tisch :)

Tanzeinlage von mir, Sister Josephine und Hannah


































Soweit von mir.


Bis bald,

eure Anja.