Nun ist es genau noch eine Woche bis Weihnachten und ich möchte die Zeit noch nutzen, um euch einen kleinen Gruß aus Uganda zu senden.
Die Adventszeit war ein wenig stressig. Doch im Gegensatz zu Deutschland (wo ich meist noch auf den letzten Drücker Geschenke besorge ;) ) ist es hier eher die Arbeit, die mich auf Trapp hällt.
Annett und ich haben die letzten beiden Wochen intensiv an Projekten der Uganda-Hilfe in Kyamuhunga gearbeitet und waren dort vor allem organisatorisch beschäftigt. Genaueres dazu gibt es erst im nächsten Jahr. :)
Zusätzlich habe ich immer wieder im Kreißsaal mitgeholfen und dort die ein oder andere schwierige Situation miterlebt.
700 g Leben...
... die für ziemlich viel Aufruhr sorgten.
Am Montagabend haben zwei Hebammen mich gebeten nach einem Frühchen zu sehen. (Da ich hier jetzt irgendwie zur Baby-Beauftragten geworden bin, ist das nun mein Job. :) )
Gemeinsam mit Annett fand ich dann ein 700 g schweres Frühchen vor und wollte mir ein Gesamtbild der Situation machen.
Doch leider war dies nicht nur die erste Situation in Uganda, in der ich mit so einem kleinen Menschen konfrontiert war, sondern auch mit einer unglaublichen Gleichgültigkeit der Mutter.Denn die 19-Jährige wollte sowohl von ihrem kleinen Sohn, als auch von dessen Versorgung nichts wissen und bat die Hebammen sogar nach der Geburt das Kind einfach wegzuwerfen.
Sie möchte gerne weiter zur Schule gehen und die Vermutung liegt auch nahe, dass sie die Schwangerschaft versucht hat abzubrechen und so das Kind dann im 6.Monat zur Welt kam.
Nachdem Annett und ich versucht haben die Grundversorgung des Frühchen sicherzustellen, hat Schwester Maria sowohl mit der Mutter als auch mit der Großmutter des Babys gesprochen und sie konnte sie dazu bewegen, dass wir den Jungen am nächsten Tag in das nächste Unikrankenhaus verlegen konnten.
Am Ende meiner kleinen Geschichte habe ich leider keine guten Nachrichten, denn als wir nach 4 Tagen unser 700g-Sorgenkind besuchen wollten, hatte es nicht überlebt.
Und auch wenn die Überlebenschancen für ihn von vorne herein schlecht standen, bin ich froh, dass wir unser Bestmögliches gegeben haben.
Und ich hoffe auch, dass die Mutter aus dieser Situation lernt und ihr nächstes Kind mit mehr Liebe behandeln wird.
Dennoch konnte ich auch schöne Momente in meiner "afrikanischen" Adventszeit genießen.
Beispielsweise mit einem kleinen Ausflug zu Silivias Familie (tief, tief im Dorf) :)
Annett und Silivia (OP-Schwester) |
Unsere Wegbegleitung |
Silivias Mama im Hirse-Feld |
Silivia, ihre Mama und ich vor ihrem Haus |
Silivias Tante in ihrer Kaffeeplantage |
Auch die Nachbarn kamen vorbei, um uns zu begrüßen |
Ein typisches kleines Häuschen aufm Dorf |
Es war unglaublich toll, mit was für einer Herzlichkeit und Freude wir in dem kleinen Dorf empfangen wurden.
Sowohl Silivias Mutter als auch alle Geschwister und Nachbarn kamen vorbei, um uns Willkommen zu heißen und gemeinsam mit uns Zeit zu verbringen.
Und es war einfach ein unglaublich schöner Sonntag mit lieben Menschen, tollem Wetter und alles in mitten einer wunderschönen Landschaft.
Auch in der Kirche war es soo toll, die Gemeinde hat dann extra für uns getanzt:
oder auch über diesen Link:
Mit diesem kurzen Video möchte ich euch allen nun frohe Weihnachten wünschen und gesegnete Feiertage. Genießt die Zeit mit euren Lieben...
Denk an euch!
Bis bald, eure Anja.
PS: Jetzt könnt ihr dann doch endlich den Schnee für mich mitgenießen!! :)
... achja und die Plätzle dürfen bei uns natürlich auch nicht fehlen!!!
Hmmm... Die Ausbeute! |